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Relative Feuchte / absolute Luftfeuchte:
Die relative Luftfeuchte (RF) gibt den Sättigugsgrad der Luft mit Wasserdampf
in % an. Das heisst, bei einer Luftfeuchte von beispielsweise 79% ist
die Luft zu 70% mit Wasser gesättigt. Da jedoch warme Luft wesentlich
mehr Wasser aufnehmen kann als kalte Luft, besagt dies nichts über die
absolute Luftfeuchtigkeit, die in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft
angegeben wird. Steigt die relative Luftfeuchte über 100%, kondensiert
der überschüssige Wasserdampf zu Wassertröpfchen.
Von Bedeutung ist ausserdem der Taupunkt, der angibt, bei welcher Temperatur
der momentan in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensieren würde. Dieser
Wert ist vor allen Dingen in der Landwirtschaft und im Weinbau für die
Vorhersage von Reifbildung wichtig. Meßgeräte:
Beim Bimetallhygrometer sind zwei Metalle
(deshalb Bi, heute jedoch meist ein Metall und eine Folie) aufeinandergebracht
und zu einer Spirale gewickelt, die unterschiedlich auf Luftfeuchte
reagieren. Bimetallhygrometer haben eine Toleranz von +/- 8% Luftfeuchte
und können meist mit einem Schraubenzieher nachjustiert werden.
Da die Hygrometerfolie stark altert, sollte das Gerät spätestens nach
zwei Jahren zur Regeneration für eine halbe Stunde in ein feuchtes Tuch
gewickelt werden und dann (nach einer Wartezeit von ca. 4 Stunden) mit
einem gut eingestellten Hygrometer verglichen und nachjustiert werden.
Genauer sind Haar- oder Fadenhygrometer (früher Echthaar,
heute meist ein synthetischer Faden). Dabei wird ein Faden über Umlenkrollen
geführt und mit einem Zeiger verbunden. Der Faden dehnt sich bei höherer
Feuchte aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Die Toleranz beträgt
+/- 5 % Luftfeuchte.
Herkömmliche Digitalhygrometer haben einen Widerstandssensor
(ohmsches Messverfahren), der sich mit der Luftfeuchte verändert (Genauigkeit
+/- 5%). Genauer sind Hygrometer (für Industrieanwendungen) die mit
einem kapazitiven Sensor arbeiten. Die Genauigkeit beträgt hierbei +/-
3 % F.
Eines der genauesten Messprinzipien ist die psychometrische
Messung (Hygromat). Dabei wird die Temperatur von zwei Kapillarthermometern
verglichen, wobei die eine Kapillare trocken, die andere feucht ist.
Anhand des Temperaturunterschiedes lässt sich mit einer Tabelle die
Luftfeuchte feststellen. Die Genauigkeit beträgt bei einer optimalen
Windbewegung mindestens +/- 3 % Luftfeuchte.
Reparaturtips:
Bimetallhygrometer können i.d.R. einfach mit einem Schraubenzieher
nachgestellt werden. Außerdem sollten Haar- und Bimetallhygrometer (vor
allem für Hygrometer, die in Wohnräumen verwendet werden) in Abständen
von 1 – 2 Jahren regeneriert werden, indem man sie für ca. 1 Stunde
in ein feuchtes Tuch wickelt. Danach sollte man die Geräte ca. 2 –3
Stunden neben ein gut eingestelltes Hygrometer legen und bei Bedarf
entsprechend nachjustieren.
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